Treffen mit der Beraterin des Landkreises in Bretzfeld

Seit einigen Jahren kann man den Biber auch im Hohenlohekreis wieder häufiger antreffen. Nachdem er einst in vielen Gegenden ausgerottet worden war, genießt er heute einen Schutzstatus und erfüllt wichtige Aufgaben für die Natur. Zu Unrecht hat er bei vielen aber noch immer einen schlechten Ruf, vor allem, weil er Bäume fällt. Über die Situation des Bibers und aktuelle Herausforderungen habe ich mit Petra Kuch, der Biberberaterin des Hohenlohekreises, gesprochen. Hierfür haben wir uns mitten im Biberrevier, am Lindelbach bei Bretzfeld, getroffen.

Eine wichtige Funktion erfüllt der Biber durch den Bau von Dämmen. Dort, wo das Wasser schnell durch die Flüsse läuft, ist das sehr hilfreich, um Überflutungen entgegenzuwirken. Was viele Gemeinden durch die Renaturierung begradigter Flüsse kostenintensiv bewerkstelligen müssen, liefert der Biber also umsonst. Zudem sorgen die Dämme für vielfältige Lebensräume an den Gewässern. Andererseits sind die Bauwerke des Bibers nicht an allen Stellen günstig, sodass es durch die Dämme umgekehrt auch zu Überflutungen kommen kann. Hier muss sorgfältig eingegriffen werden. Auch für die Landwirtschaft kann das Fällen von Bäumen teilweise zum Problem werden. Dennoch wird der Dammbau mittlerweile von vielen Landwirtinnen und Landwirten geschätzt, da er zur Bewässerung der Felder beitragen kann. Wichtig zu wissen ist auch, dass der Biber die Bäume so abnagt, dass sie wieder nachwachsen können.

Insgesamt halte ich den Schutz der Biber für eine sehr wichtige und sinnvolle Aufgabe. In Baden-Württemberg stellen wir unter der grün-geführten Landesregierung verschiedene Maßnahmen bereit, um den Biber zu schützen, aber auch Problemen vorzubeugen. Teil dieser Struktur ist auch die ehrenamtliche Arbeit der Biberberater:innen in den Landkreisen.

Ich möchte mich herzlich bei Frau Kuch für das gute Gespräch und die Führung durch das Revier bedanken. Zu sehen sind dort neben Dämmen auch weitere typische Hinterlassenschaften, wie der Biberpfad oder die Biberrutsche, die auf den Bildern des Beitrags zu sehen sind.