Grüne Landtagsabgeordnete machen sich ein Bild von Jenischer Kultur und frühkindlicher Bildung in der Region

Anlässlich ihres Einsatzes für einen Minderheitenstatus der Jenischen besuchte Dorothea Wehinger, Grüne Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Singen mit einem großen jenischen Bevölkerungsanteil, am vergangen Freitag den Wahlkreis Hohenlohe ihrer Fraktionskollegin Catherine Kern. Im Fokus standen Ausstellungsbesuche und Gespräche im Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen und im Heimatmuseum in Pfedelbach.

Im Gespräch mit Josef Kruck, Leiter des Heimatmuseums, und der stellvertretenden Bürgermeisterin Margaret Edelmann gewannen die Abgeordneten einen Eindruck vom Leben der Jenischen auf dem Heuberg und der späteren Assimilation in die Pfedelbacher Gesellschaft. Nach dem Austausch mit dem Museumsleiter in Wackershofen, Michael Happe, resümiert Kern: „Die Aufarbeitung der Kultur und auch der Ausgrenzung der Jenischen ist eine wichtige Aufgabe, der sich unsere Museen angenommen haben.” Auch Wehinger bedankte sich für die Arbeit der Museen in Hohenlohe: „Wackershofen hat als einziges Freilandmuseum in ganz Deutschland eine ständige Ausstellung zur Volksgruppe der Jenischen und der 2019 gegründete Zentralrat der Jenischen spricht immerhin geschätzt von 400.000 Menschen, die der Volksgruppe angehören. Mir ist es wichtig, dass die Jenischen mit ihrer Geschichte, Kultur und Sprache sichtbarer werden. Dazu trägt das Museum wesentlich bei. Deshalb unterstütze ich den Wunsch der Jenischen nach Anerkennung als nationale Minderheit auch ganz ausdrücklich und setze mich im Rahmen meiner Möglichkeiten als Politikerin dafür ein -  nur so kann ihre Kultur und Geschichte vor dem Vergessen bewahrt und die teilweise immer noch bestehende Diskriminierung überwunden werden.“

Als Sprecherin für frühkindliche Bildung besuchte Wehinger zusammen mit Kern zudem den städtischen Kindergarten Behringstraße in Öhringen. „Als ehemalige Kindergartenleiterin sind mir die Aufgaben und Herausforderungen der Erzieherinnen in der frühkindlichen Bildungsarbeit bekannt. Sie leisten mit ihrem Fachwissen wichtige Voraussetzungen für eine gelingende kindliche Entwicklung und somit einen erfolgreichen Übergang in die Schule. Das zeigt sich auch in dieser Kita“, freut sich Wehinger über die Atmosphäre und Arbeitsweise in der Einrichtung. Im Fokus des Gesprächs mit der Kindergartenleiterin, Sabine Tröster, standen vor allem die Herausforderungen wie etwa personelle Engpässe, Mangel an Förderfachkräften und das Fehlen eines Bewegungsraumes.

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